Die überaus wertvolle Arbeit der Bergbauern
Wo Berge atmen und Wiesen sprechen
Es gibt Orte, an denen die Zeit langsamer geht.
Wo der Wind über steile Hänge streicht und das Läuten der Kuhglocken wie eine Melodie über die Täler zieht.
Orte, an denen jeder Tritt bedacht sein muss, weil der Boden uneben ist und das Gleichgewicht fordert.
Dennoch strahlt dieser Ort eine stille Kraft.
So wie die Hänge der Berge, die seit Generationen von Bauern gepflegt werden.
Die Arbeit dort oben ist keine Selbstverständlichkeit.
Sie ist ein stilles Versprechen an die Natur: „Ich sehe dich, ich achte dich, ich schütze dich.“
Diese Arbeit ist eine stille Verantwortung, die an jede Generation weiter gegeben wurde.
Zum Teil mit Sense und Rechen, mit Geduld und Hingabe werden Blumenwiesen erhalten, bevor sie verfilzen und ersticken.
Ohne diese Pflege würde die Natur in den Bergen verwildern, der Hang instabil, das Tal bedroht.
Lawinen im Winter, Muren im Sommer.
Doch nicht nur der Mensch allein bewahrt das Gleichgewicht dieser Hänge.
Auch das Vieh – Kühe, Schafe, Ziegen – leistet still und wirkungsvoll seinen Beitrag.
Wenn sie über die Almen ziehen, ihr Futter suchend, halten sie die Wiesen offen, verhindern das Zuwachsen, lockern den Boden, bringen Bewegung in die Fläche.
Ihre Klauen drücken den Samen sanft in die Erde, ihr Dung nährt den Boden auf ganz natürliche Weise.
Die Tiere sind mehr als nur Nutztiere.
Sie sind Verbündete in der Landschaftspflege, Teil eines uralten Kreislaufs zwischen Mensch, Natur und Tier.
Ohne ihre Weidegänge würden viele Blumenwiesen verschwinden, weil sich Sträucher und Bäume langsam den Raum zurückholen.
So tragen auch sie dazu bei, dass das Bild der offenen, blühenden Almlandschaft erhalten bleibt und mit ihm die Sicherheit, die Schönheit und die Vielfalt unserer Berge.
Es braucht den Menschen, der nicht gegen, sondern mit der Natur arbeitet.
Wer einmal vor einer blühenden Almwiese stand, die von Menschenhand liebevoll behütet wurde, der weiß, was echter Reichtum ist.
Da summt das Leben, da duftet es nach Heu, da erzählt jede Blüte ihre eigene Geschichte.
Die Artenvielfalt der Schmetterlinge, Käfer und Insekten ist mannigfaltig.
Wildtiere fühlen sich in der abgeschiedenen Region sehr wohl.
Wie wertvoll ist solch ein Anblick.
Diese Wiesen sind keine Dekoration, sie sind Schutzschild, Lebensraum und Ausdruck einer tiefen Verbundenheit mit der Natur.
Die Bauern in den Bergen verdienen mehr als nur Worte der Anerkennung.
Sie sind stille Hüter einer Landschaft, die ohne sie längst aus dem Gleichgewicht geraten wäre.
Wenn du also das nächste Mal auf einem Bergpfad gehst, schau genau hin.
Vielleicht hörst du sie – die Wiesen, die atmen und fühlst die Hände, die sie am Leben halten.
Herzlichst
Rita & Rupert