„Von gebrochen zu verbunden – die Geschichte von Picasso und Sezuan“
„Von gebrochen zu verbunden – die Geschichte von Picasso und Sezuan“
Manchmal begegnen sich zwei Seelen zur rechten Zeit.
Nein, nicht zufällig, sondern weil das Leben es so will.
Picasso, unser sensibler Künstler und Sezuan, der große schwarze Bär – beide kamen gebrochen aus dem Sport zu uns.
Picasso stammt aus einer großen Springerfamilie und Sezuan aus einer berühmten Dressurdynastie.
Sie hatten viel mitgetragen und ertragen müssen: Leistungsdruck, strenge Trainingsmethoden, harsche Worte, mitunter lieblosen Umgang.
Sie mussten funktionieren, leisten, aushalten.
Die Anforderungen an ihre Abstammung, die Erfolge voraussetzten, waren enorm.
Doch hier auf dem Pilsachhof geschah etwas Wundersames: Die beiden Pferdeseelen fanden einander – langsam, vorsichtig, in kleinen Gesten.
Von der ersten Begegnung an war für uns alle spürbar und sichtbar, dass die beiden zukünftig gemeinsam im Gleichklang durchs Pferdeleben wandeln.
Diese beiden so unterschiedlichen Pferdepersönlichkeiten, doch beide sanft, achtsam und fürsorglich, hinterlassen jetzt schon ihre Spuren nebeneinander.
Heute, über ein Jahr später, ist ihre Verbindung tief und unerschütterlich.
Sie stehen füreinander ein, schenken sich Vertrauen und Halt.
Die beiden sind die großen Onkels und Beschützer der Kleinen – Esel Svenja und Michelangelo, Ponyclown Felix und Juraschaf Valentina.
Ihre Freundschaft ist geprägt von Respekt, leiser Kommunikation und einer sanften Achtsamkeit.
Sie haben ihren eigenen Kreis geschaffen – bunt, lebendig und getragen von echtem Miteinander.
In einer Welt, in der Tiere oft noch als Sportgeräte oder Nutzwesen gesehen werden, erinnern uns Picasso und Sezuan daran, wie viel mehr in ihnen steckt, wenn wir sie lassen.
Wenn wir ihnen zuhören.
Wenn wir sie sein lassen, d.h. ihre Eigenheiten akzeptieren.
Diese Geschichte teilen wir mit dir, weil sie Mut macht.
Weil sie zeigt, wie Heilung geschehen kann, wenn Herz auf Herz trifft.
P.S. Vielleicht hast du es schon gehört – mein Buch „Wenn Pferde weinen könnten“, das die Heilreise von Picasso erzählt, steht kurz vor der Vollendung.
Es ist ein sehr persönliches Werk über Missverständnisse, Überforderung und Leistungsdruck im Umgang mit dem Partner Pferd und über die Hoffnung, dass Heilung möglich ist.
Picasso, Sezuan und viele andere Tiere durften wir in bald vier Jahrzehnten auf diesem „Weg zurück“ begleiten.
Ich freue mich schon sehr darauf, bald mehr mit dir zu teilen.
Herzlichst
Rita & Rupert